Erhard Busek (1941-2022)

Für ein christliches Menschenbild des Miteinanders

Wien, 14.3.2022

Der Katholische Akademiker:innenverband Österreichs (KAVÖ) ist tief betroffen vom plötzlichen Tod von Erhard Busek. „Er war mit Sicherheit einer der profiliertesten Vertreter des zeitoffenen, aufgeklärten Christentums in Österreich“, stellt Magda Krön, Präsidentin des KAVÖ fest. „Das 2. Vatikanische Konzil prägte ihn tief. Busek stand auch in seinen vielen politischen Funktionen für ein christliches Menschenbild des Miteinanders.

Sein Wirken in den letzten Jahrzehnten galt vor allem der Zusammenarbeit im Donauraum und in Mitteleuropa, eine Aufgabe, die, wie die Gegenwart lehrt, in ihrer Wichtigkeit nicht hoch genug eingeschätzt werden kann.

Erhard Busek wird sehr fehlen, als politischer Kopf, als Zeitzeuge, als Mahner in der Gegenwart, als Mensch vor allem.“

Erhard Busek: „Ich komme aus einer Generation, die in der Katholischen Jugend und Katholischen Aktion aufgewachsen ist und den Weltauftrag des Christen rund um das Zweite Vatikanum besonders verstanden bzw. als attraktiv empfunden hat. Die Kirche war von Hoffnung getragen, von Gestaltungswillen und auch von innerer Kraft und hat sich von jenen Formen verabschiedet, die nicht mehr adäquat waren. Das Aggiornamento von Johannes XXIII. ist einer der wesentlichen Zurufe, der mich letztlich ins öffentliche Leben geführt haben.“[1]

Erhard Busek war mit dem Forum Zeit und Glaube / Katholischer Akademiker:innenverband der Erzdiözese Wien eng verbunden, z. B. bei einer Buchpräsentation am 6.10.2020 im Otto-Mauer-Zentrum (zum Video) oder beim Vortrag Krisenmanagement in Europa (13.10.2015, Audioaufzeichnung).

Zum Foto: Erhard Busek im Otto-Mauer-Zentrum in Wien am 13.10.2015 (© G. Riegler-Cech)

[1] K. H. Frankl: Die katholische Kirche in Österreich von 1945 bis 1995 – die Geschichte einer Erschöpfung? In: F. Csoklich, M. Opis, E. Petrik, H. Schnuderl (Hg.): ReVisionen. Katholische Kirche in der Zweiten Republik, Styria 1996, S. 30.