Unsere Demokratie ist gefährdet durch eine wachsende Kluft zwischen PolitikträgerInnen und Bevölkerung. Die Tagung möchte zur Diskussion über die Gefahren von populistischen Formen der Politik anregen und nach Ausblicken suchen für eine Demokratie, die entwicklungsfähig bleibt.
Das Gefühl der politischen Ohnmacht der BürgerInnen erzeugt den Ruf nach einer radikalen Wende, der bereitwillig von populistischen Parteien aufgenommen wird. Dabei werden insbesondere Zuwanderer und durch Armut Marginalisierte als Feindbilder ins Visier genommen. Soll diese Entwicklung nicht ungehindert weitergehen, muss das Konzept der liberalen Demokratie neu durchdacht und weiterentwickelt werden. Wie kann Demokratie reformfähig bleiben?
Populistische Politik verschiedener Couleurs hat Zulauf, weil sie dem Bedürfnis nach radikalem Wandel nachzukommen scheint. Dabei werden selbst christliche Traditionen für politische Zwecke instrumentalisiert und soziale Gerechtigkeit wird im Licht eines „wahren Volkswillens“ umgedeutet. Die durch Armut Marginalisierten sowie die neu zugewanderten MitbürgerInnen werden dabei zu Feindbilder der demokratischen Gesellschaft stilisiert.
Aus diesem Grund eröffnen wir das direkte Gespräch mit den in Österreich lebenden türkischen und serbischen Minderheiten, schauen auf ihre vielschichtigen Beziehungen zum österreichischen Staat und analysieren den Zusammenhang von Armut und Demokratiefähigkeit.
Auf dem Hintergrund dieser Praxisfelder soll das Konzept der liberalen Demokratie neu durchdacht und weiterentwickelt werden.
ReferentInnen: Franz Schuh (Autor), Univ.Prof. Reinhard Heinisch (Salzburg); Univ.Prof Wolfgang Palaver (Innsbruck); Dr. Alev Cakir (Inst.f. Politikwissenschaft Wien); Dr. Borko Ivankovic (MA 17/ Integration und Diversität); Dr. Michaela Moser (Armutskonferenz)