(Wien, 24.5.2016)
KAÖ-Präsidentin Schaffelhofer: Kirchen und Religionsgemeinschaften stehen für Weg eines „konstruktiven Miteinanders“ bereit
„Wir gratulieren Alexander van der Bellen zu seiner Wahl zum Bundespräsidenten und wünschen ihm für seine neue Aufgabe alles Gute“, erklärte die Präsidentin der Katholischen Aktion Österreich (KAÖ), Gerda Schaffelhofer, am Dienstag. „In den vergangenen Wochen ist für viele offensichtlich geworden, dass in Teilen der Bevölkerung Angst, Enttäuschung und auch Wut zunehmen. Der Wahlkampf hat die Gräben in unserer Gesellschaft nicht aufgerissen, aber er hat gezeigt, in welch erschreckendem Ausmaß sie vorhanden sind.
Van der Bellen hat in seinen ersten Worten und Gesten nach seiner Wahl gezeigt, dass er den entschiedenen Willen hat, die Gräben überbrücken zu helfen und alles zu tun, um den sozialen Frieden in unserem Land zu erhalten. Er kann dies nur in Zusammenarbeit mit der Regierung. Der neue Bundeskanzler Christian Kern und Vizekanzler Reinhold Mitterlehner haben ihrerseits erklärt, die Botschaft dieser Wahl verstanden zu haben. Das lässt hoffen, dass die Staatsspitze die vielen nötigen Reformen gemeinsam angeht“, so Schaffelhofer.
„Van der Bellen hat sich immer als überzeugter Europäer erwiesen. Man darf daher darauf vertrauen, dass er das Ansehen Österreichs in Europa und in der Welt wahren und Österreich auf EU-Ebene und international einen konstruktiven Part spielen wird. Das gilt auch im Blick auf den Umgang mit Flüchtlingen und Migranten. Der neue Bundespräsident steht für ein offenes Land, das auch in diesem Bereich seinen humanitären und internationalen Verpflichtungen nachkommt. Er steht nicht für den Weg in Richtung Abschottung, Zäune und Überbetonung des Nationalstaates, und das stimmt mich zuversichtlich“, betonte Schaffelhofer.
„Die Kirchen und Religionsgemeinschaften sind ein wichtiger Teil der österreichischen Gesellschaft. Sie sehen sich dem Gemeinwohl verpflichtet und setzen sich in breitem Maß dafür ein. Sie können viel dazu beitragen, dass der Brückenschlag über die sichtbar gewordenen sozialen und gesellschaftlichen Gräben gelingt. Die Kirchen und Religionsgemeinschaften haben in den bisherigen Bundespräsidenten stets vertrauenswürdige Ansprechpartner gefunden. Es ist zu hoffen, dass Van der Bellen diese Linie eines konstruktiven Miteinanders fortsetzt“, betont die KAÖ-Präsidentin.