Im Rahmen der Startveranstaltung „Projekt Zivilcourage. Aufruf zu einer neuen Solidarität“ am 2. November 2010 wurde ein „Manifest zur Zivilcourage“ verfasst.
Das Projekt Zivilcourage – Aufruf zu einer neuen Solidarität ist eine Veranstaltung der Katholischen Aktion Österreich und des Österreichischen Parlaments, inhaltlich und organisatorisch verantwortet durch den Katholischen Akademiker/innenverband Österreichs in Zusammenarbeit mit der Katholischen Jugend Österreichs und der Katholischen Hochschuljugend Österreichs.
Zivilcourage ist der Mut, einzugreifen statt wegzuschauen. Wo immer ein Mitmensch herabgesetzt oder gemobbt wird, wo politische Gegner, Andersgläubige, Migranten, Migrantinnen oder Frauen verunglimpft werden, erfordert es Zivilcourage, dem eigenen Gewissen zu folgen und Stellung zu nehmen. Dieser persönliche Mut zum Risiko stiftet Solidarität und fördert ein Klima der Menschenfreundlichkeit in der Gesellschaft.
Zivilcourage ist gelebte Demokratie. Bürger und Bürgerinnen dürfen sich nicht darauf beschränken lassen, alle fünf Jahre zu wählen. Wenn das Volk der Souverän ist, darf es die Politik nicht unbesehen seinen Mandataren überlassen. Zivilcourage ist der Mut zur Einmischung, wo die Politik Solidarität missachtet und Menschenrechte verletzt. Medien, die sich ihrer Verantwortung bewusst sind, können wichtige Partner für Zivilcourage sein.
Zivilcourage muss sich an ihrer Absicht messen lassen. Auch Populisten und Hassprediger treten couragiert auf. Mut allein genügt nicht. Zivilcourage verdient ihren Namen nur, wenn sie das Ziel hat, Menschen zu schützen, gemeinsame Lösungen zu suchen, Feindschaften abzubauen und Frieden zu stiften. Zivilcourage versucht sozialen Zerfallserscheinungen entgegenzutreten und aktiv für eine neue Solidarität Beispiel zu geben.
Zivilcourage ist die Freiheit des Widerstands. Zivilcourage kann man lernen, wenn Familien, Schulen, Kirchen dem Gewissen mehr zutrauen als dem Gehorsam. Die Bibel, richtig gelesen, ist ein Buch des Widerstands und der Zivilcourage. Das verbindet Christen und Christinnen zur Zusammenarbeit mit allen, die für die Freiheit des Gewissens eintreten, Gleichgültigkeit und Resignation hinter sich lassen und den Menschen ohne Ansehen der Person ihr Herz zuwenden.
Manifest zur Zivilcourage als Download hier
