Der Katholische Akademiker/innenverband (KAVÖ) beobachtet mit wachsender Sorge, wie die Verschärfung des Asylrechts vorangetrieben wird.
Eine Stellungnahme des KAVÖ-Präsidiums am 10. Jänner 2010
Asylwerbende werden zunehmend wie potenzielle Verbrecher behandelt, obwohl sie gerade vor politischen Zuständen geflohen sind, in denen sie zu Unrecht wie Verbrecher behandelt wurden. Damit schürt die Regierungspolitik die Angst der Bevölkerung und setzt einen Kreislauf der Fremdenfeindlichkeit in Gang. Die Zerreißung von Familien, die Abschiebung seit Jahren voll integrierter Personen, in die der Staat über Bildung und Sozialleistungen investiert hat, ist menschenverachtend und überdies wirtschaftlich widersinnig.
Der KAVÖ unterstützt die Kritik der Caritas, der Diakonie und der Menschrechtsorganisationen. Da das Innenministerium sowohl die Asylpolitik als auch die Fragen der Integration einseitig nur unter dem Gesichtspunkt der Sicherheitslage sehen kann, ist eine Ausgliederung dieser Agenden in ein eigenes Integrationsministerium dringend notwendig. Eine Trendwende in der Asyl- und Integrationspolitik muss erreicht werden. Denn MigrantInnen müssten „ungeachtet ihrer andersartigen Kultur und Tradition als Menschen geachtet werden“, wie Papst Benedikt XVI. vor Kurzem betonte. Die Haltung der österreichischen Regierung in diesen Fragen ist umso unverständlicher, als sie von einer Partei zu verantworten ist, die sich lange Zeit auf ihre christlichen Wurzeln berufen hat.